Allotoca-Mesa Central, Jahresbericht 2024
Gespeichert von daniel.elster am 7. Februar 2025 - 17:41
Die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Jahr 2024
Zu Beginn des Jahres 2024 waren 40 Teilnehmer aus 15 Ländern im Projekt vertreten. Allerdings sind nicht alle Projektmitglieder im Besitz von Fischen und bei einigen ist es auch schwierig, die Zahlen zum Zensus zu erhalten. Sicher hat jeder Mal genug andere Probleme um nur an die Projektarbeit zu denken, aber wir benötigen mindestens einmal im Jahr die Zahlen zur Übersicht. An der Stelle möchten wir um etwas mehr Verständnis und Unterstützung bitten. Momentan befinden sich 47 Mitglieder aus 16 Ländern im Projekt, davon jedoch 9 ohne eigene Fische.
Somit können wir momentan nur von 38 aktiven Teilnehmern ausgehen, wobei auch hier einige Halter mit sehr geringen Populationen vertreten sind und wir auch dort Bedenken in Bezug auf die weitere Teilnahme haben. Auch hier wünschen wir uns gern etwas mehr Aktivität der Teilnehmer, denn im Normalfall betrifft dies meist die Populationen, die relativ gut vertreten sind. Besonders hier ist es wichtig, dieses Niveau weiterhin zu halten.
Aktuelle Situation der Allotocabestände in den Aquarien
Der Zensus startete, wie immer, im September und zog sich bis Dezember hin. In diesem Jahr sind Freud und Leid gleichermaßen stark vertreten. Die meisten schwach aufgestellten
Populationen konnten gestärkt werden, jedoch verringerte sich bei einigen starken Populationen der Bestand bzw. auch die Anzahl der Haltungen. Die Zielmarke von mindestens 400 Tieren erreichen nur 3 Populationen, hier ist auf eine dauerhafte Stabilisierung zu achten, denn zumindest bei einer dieser Populationen befinden sich ca. 30% bei nur 3 (institutionellen) Haltern. Zwei Populationen (A.dugesii) sind weiterhin nicht im Projekt vertreten.
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Allotoca meeki Weibchen, Foto: Arjan de Graaf
Hier die Ergebnisse zum Stand 31.12.2024:
BAP-Unterprojekt
Allotoca catarinae:
Nachdem sich im Jahr 2023 der Bestand etwas konsolidieren konnte, setzte sich diese Entwicklung in
2024 fort. Die Anzahl der Halter blieb stabil bei 8, jedoch haben 3 Halter ihre Haltungen aufgegeben
und wurden durch neue Halter erstetzt .
Der Bestand konnte um fast 50% vergrößert werden und steht jetzt bei 145 Tieren. Eine weitere
Stabilisierung des Bestandes wäre wünschenswert bzw. suchen wir hier noch aktive Teilnehmer, um
die Zielzahl von ca. 400 Tieren erreichen zu können.
Allotoca diazi:
Bei dieser Art stellt sich die Situation leider etwas anders dar. Offiziell hat sich der Bestand von 307
auf 277 Tiere verringert. Die Zahl der Halter stieg jedoch von 9 auf 11 und somit sind wir zumindest
bei der angesteuerten Anzahl an Haltern von ca.10 im positiven Bereich. Hoffen wir, dass in 2025 die
Anzahl der Tiere in Richtung der Marke von mindestens 400 entwickelt.
Allotoca meeki:
Nachdem die letzten Jahre hier erfolgreich waren, gab es bei dieser Art die stärksten Verluste. Der
Bestand hat sich von 757 Tieren auf 508 Tieren verringert. Damit liegen wir zwar über der definierten
Bestandsgrenze, jedoch sieht man hier ganz deutlich, dass es auch in kurzer Zeit zu großen
Einbrüchen kommen kann. Zurzeit sind hier 17 Teilnehmer, wobei es auch bei den Teilnehmern eine
Fluktuation gab.
Allotoca dugesii „Rancho el Molino“ Weibchen, Foto: Arjan de Graaf
Allotoca zacapuensis:
Hier hatten wir bisher die größte Anzahl an Haltungen, das ist mit „nur“ 16 aktiven Haltungen so
nicht mehr gegeben. 6 Halter haben in diesem Jahr ihre Tiere verloren bzw. abgegeben. Dafür ist
allerdings die Bestandszahl leicht angestiegen, jetzt sind 693 Tiere im Bestand zu vorher 637. Zu
einem großen Teil verdanken wir dies aber im Projekt der Arbeit des Bristol Zoo, des Chester Zoo und
des Tropiquaria Zoo die zusammen für ca.30% des Bestandes stehen. Bei einigen Haltern sind die
Zahlen bedenklich gering und es wäre zu hoffen, dass diese weiterhin bei dieser Art aktiv bleiben und
nach einer Bestandsauffrischung nachfragen.
LANP-Unterprojekt
Allotoca dugesii:
Bei Allotoca dugesii stellt sich die Lage in 2024 etwas erfreulicher dar, als 2023. Weiterhin werden
momentan im Projekt zwei von vier Populationen gehalten, Altdu1-COR-Sant und Altdu4-PAT-RMol.
Bei Altdu1-COR-Sant hat sich der Bestand mehr als verdoppelt. Hier gibt es aktuell 83 Tiere in 6
Haltungen im Projekt.
Bei Altdu4-PAT-RMol gab es den größten Fortschritt. Die Zahl der Haltungen verdoppelte sich auf 8,
die Zahl der gehaltenen Tiere vervierfachte sich fast, auf nun 233 Tiere. Dies ist ein wirklich positiver
Erfolg.
Aufgrund der in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen, ist aber hier weiter Vorsicht
angeraten, damit diese Zahlen weiterhin gehalten werden können.
Allotoca goslinei:
Der Bestand dieser Art konnte im Berichtszeitraum 2024 ziemlich stabil gehalten werden. In den
Gesamtzahlen sind es aktuell 426 Tiere in 16 aktiven Haltungen. Da es sich bei dieser Art um eine
hochbedrohte handelt, ist es trotz der guten Zahlen weiterhin wichtig, in der Haltung nicht
leichtsinnig zu werden. Ein Bestandseinbruch wäre hier verheerend.
Zusätzlich deutet sich hierbei eine positive Entwicklung innerhalb des Plan G an. Es gibt Bestrebungen
diese Art wieder in Ihren natürlichen Lebensraum zurückzuführen. Hierzu werden sich hoffentlich der
Zoos in München und das Aquarium in Berlin dem Projekt anschließen. Weitere Infos dazu wird es
sicherlich in nächster Zeit geben.
Allotoca maculata:
Bei dieser Art gab es in 2024 einen kleinen Erfolg. Die Anzahl der Haltungen erhöhte sich
von 7 auf 9 und der Bestand der Fische konnte sich fast verdreifachen, auf nun 196 Tiere.
Ebenfalls ein schöner Erfolg, der sich hoffentlich 2025 fortsetzt.
Neoophorus regalis:
Weiterhin ist diese Art nur in einer Haltung vorhanden. Der Bestand ist dafür relativ konstant
bei aktuell 24 Tieren. Hier wäre es immens wichtig, den Bestand auf mehrere Halter zu
verteilen und deutlich zu erhöhen.
Allotoca dugesii „Rancho el Molino“, Männchen im Vordergrund, Foto: Arjan de Graaf
Zusammenfassung und Aussichten für 2025
Wie schon vorher geschrieben, ist es eine Problematik im Projekt, von allen Haltern die
Zahlen abzufragen. In diesem Punkt erhoffen wir uns einfach mehr Aktivität. Die Bestände
der einzelnen Populationen sind größtenteils vertretbar, wenn man diese in Relation zu den
jeweiligen Haltungen setzt. Wir würden uns da gerne größere und stabilere Populationen
wünschen, aber dies hängt auch immer von den Möglichkeiten der teilnehmenden Personen
ab.
Weiterhin möchten wir die Teilnehmer mit geringen Beständen bitten, zu überlegen, ob sie
ihre Bestände durch Übernahme von Nachzuchttieren anderer Teilnehmer wieder auf eine
bessere Ebene bringen möchten. Gleichzeitig sollten sich auch alle Halter dazu Gedanken
machen, an welcher Stelle sie die Möglichkeit für einen Fischaustausch haben. Dies ist immer
eine große Frage, denn oftmals sind die Wege doch nicht einfach zu finden. Eine gute
Möglichkeit sind immer die stattfindenden Treffen der Aquarianerverbände bzw. auch das der
GWG. Informationen dazu finden sich mit Sicherheit genügend im Internet bzw. versuchen
wir als Projektmanager dies von unserer Seite her zu unterstützen. Ganz ohne Eigeninitiative
wird es aber nicht gehen.
Für die 2 noch nicht in Haltung befindlichen Populationen von A.dugesii wäre es
perspektivisch weiterhin wünschenswert Bestände in das Projekt integrieren zu können.
Genauso wie die Anzahl der Haltungen von Neoophorus regalis zu erhöhen..
Vielen Dank für eure aktive Mitarbeit, ihr helft dabei, eine Backup-Population dieser Fische
in unseren Aquarien, aber auch in unserem Hobby, der Aquaristik, zu erhalten.
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