Projekte

Motivation für die Erhaltungszuchtprojekte des ÖVVÖ

Man kann Aquaristik und Terraristik von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten. Für den einen ist es die Beschäftigung mit dem Tier, ein Zuchterfolg, oder die Möglichkeit naturnahe Lebensräume zu gestalten und ökologische Zusammenhänge zu erlernen, die den Ausschlag geben. Für manch anderen wiederum spielt das sich Auseinandersetzen mit der Vererbungslehre, dem Anstreben eines gewissen Zuchtziels eine entscheidende Rolle. Vielleicht ist es auch der Wunsch, sich beruhigendes Grün oder ein Stück heile Natur in die Wohnung zu holen, die die Triebfeder für die Haltung von Fischen, Reptilien oder gar Insekten darstellt. In all diesen Fällen übernimmt der Halter Verantwortung für die von ihm gehaltenen Tiere, respektiert ihre Bedürfnisse und nimmt Anteil an ihren Schicksalen. Aquaristik und Terraristik ist Tierhaltung auf schönstem Niveau, und sie lässt absolut niemanden kalt.

Wenn man sich mit seinen Pfleglingen intensiver auseinandersetzt, stößt man, ohne es beeinflussen zu können, immer wieder auf Berichte und Tatsachen, die Angst machen. Ökologische Katastrophen, wie jene am Río Doce in Brasilien im Jahr 2015, wo Millionen an Fischen verendeten, die massiven Rodungen madagassischer Wälder mit ihren verheerenden Auswirkungen auf eine einzigartige Fauna und Flora und die erschreckend große Fläche an unwiederbringlich zerstörten Urwäldern in Indonesien und Malaysia, um Anbauflächen für Soja und Ölpalmen zu gewinnen, führen uns eines drastisch vor Augen: Unser Planet ist labil, und viele Pflanzen- und Tierarten sind in ihrer Existenz massiv gefährdet. Tierhaltung nimmt daher einen wichtigen Stellenwert ein und Vivaristik ist schon lange kein Hobby im herkömmlichen Sinne mehr. Es ist für viele Arten eine der letzten Möglichkeiten geworden zu überleben; eine Chance zur Existenz, die ihnen in ihrem angestammten Lebensraum durch wirtschaftliches Kalkül, finanzielle Interessen oder einfach durch bloße Gedankenlosigkeit genommen wird. Vivaristik ist Leben, Hoffnung, Vertrauen und Verantwortung. Eine Verantwortung, die jene gegenüber dem Einzeltier übersteigt. Es ist Verantwortung der Schöpfung gegenüber.
Wir vom ÖVVÖ nehmen diese Verantwortung von jeher sehr ernst. Bisher haben wir immer auf die Wichtigkeit der Nachzucht bedrohter Arten hingewiesen, aber dies scheint uns nun einfach nicht mehr genug. Zu viele Arten sind bedroht, zu viele Lebensräume schwinden. Letztendlich bleibt zuwenig an Raum, zu wenig an Möglichkeiten, sich zu entfalten. Wir wollen nicht länger tatenlos zusehen müssen, wie Arten sang- und klanglos von diesem Planeten verschwinden: Der ÖVVÖ hält kräftig dagegen! Wir schaffen Boden für internationale Netzwerke und siedeln im Rahmen des Verbandes Erhaltungszuchtprojekte an. Es werden Plattformen für engagierte Aquarianer und Terrarianer gebildet, die wie wir sich mit dem Aussterben von Tieren nicht still und leise abfinden wollen. Hier werden Zuchtbücher ins Leben gerufen, Gesinnungsfreunde geeint und Perspektiven geschaffen. Menschen reichen sich die Hand und arbeiten gemeinsam über Grenzen hinweg.  Aquarianer und Terrarianer mit Verantwortung schaffen für das Überleben von Amphibien, Reptilien, Fischen und Wirbellose eine stabile Basis für ein Morgen.

Es ist die Gemeinschaft, die stark macht, die Zusammenarbeit, die Berge versetzt und der Wille, der Dinge bewegt. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Teil dieser Bestrebungen zu werden. Vielleicht ist es für den einen die Teilnahme an einem bestehenden Erhaltungszuchtprojekt, während ein anderer sein eigenes ins Leben rufen will. Ein dritter wiederum hilft mit, finanzielle Ausgaben zu decken, ein vierter besitzt Kontakte oder Fähigkeiten, die wo anders gebraucht werden. Viele Wege, die aber schlussendlich nur ein einziges  Ziel haben:  Unsere tierischen Mitbewohner der Nachwelt zu erhalten.
Die Erhaltungszuchtprojekte im ÖVVÖ sind ein Nährboden an Hoffnung für gefährdete Tierarten. Unterstütze sie! - Aus Verantwortung zur Natur. Aus Liebe zu unseren Kindern. Aus Bekenntnis zum Leben. 

Kontakt und nähere Informationen:
info@conservation.oevvoe.org