Scleromystax - Mata Atlántica

Scleromystax-Mata Atlântica

Der an der Ostküste Brasiliens liegende Regenwald – die Mata Atlântica – ist die Heimat vieler endemischer Tier- und Pflanzenarten. Durch Savannen- und Trockengebiete ist der einst 17 Bundesstaaten umfassende Tropenwald vom Amazonasregenwald abgegrenzt. Die Bundesstaaten, aus denen Panzerwelse der Gattung Scleromystax bekannt sind, sind von Nord nach Süd verlaufend Bahia, Minas Gerais, Espírito Santo, Rio de Janeiro, São Paulo, Santa Catarina und Rio Grande do Sul. Am bekanntesten sind wohl die Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo mit den gleichnamigen Großstädten, die immer weiter ins Landesinnere wachsen und Gebiete in Anspruch nehmen.

Scleromystax barbatus Männchen

Umweltzerstörung

Seit der Ankuft der Europäer um 1500 wurden über 90% der ursprünglichen Waldfläche abgeholzt. Im Norden wird der Zuckerrohranbau und im Süden der Kaffeeanbau dafür hauptverantwortlich gemacht. Obwohl die Mata Atlântica unter Schutz gestellt wurde, sagt eine Studie aus 2009, dass 80% der noch verbliebenen Waldflächen aus Stücken von weniger als 0,5 Quadratkilometern besteht, die zueinander im Mittel 1,4km entfernt seien. Dieser Umstand macht die Wanderung von Tieren zu den Waldinseln schwierig. (*)

Im November 2015 sind zwei Rückhaltebecken von Erzminen gebrochen und haben den Rio Doce im Bundesstaat Minas Gerais auf einer Länge von etwa 650km mit Schwermetallen und weiteren Giftstoffen verseucht. Die Schlammlawine hat Menschenleben gekostet, ganze Dörfer weggerissen und vielen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und nicht vergiftetem Fisch abgeschnitten.

Scleromystax prionotos

Scleromystax

Die Panzerwelse der Gattung Scleromystax bewohnen diese Mata Atlântica. Die teils schon sehr große Entfernung zum Äquator spiegelt sich in deutlichen Jahreszeiten mit Temperaturverläufen von 20 bis 25°C wider. Dies sollte bei der Haltung von Scleromystax berücksichtigt werden, dauerhaft hohe Temperaturen lassen die Arten schneller altern. Sehr gut geeignet sind sie für unbeheizte Aquarien. In der Aquaristik bekannt sind die Arten S. barbatus, S. kronei, S. macropterus, S. prionotos, S. lacerdai sowie die unbeschriebenen Arten C112, C113/CW38, CW147, CW148. Weitere in der Aquaristik nicht bekannte bzw. etablierte Arten sind S. reisi, S. salmacis, CW42, CW67 und CW92. S. macropterus und S. lacerdai sind selbst in Brasilien als gefährdet eingestuft worden und nicht für den Export zugelassen (Negativliste der IBAMA **).

Das Ziel des Arterhaltungsprojekts für die Scleromystax der Mata Atlântica soll es sein, Bestände zusammen zu führen sowie durch Nachzucht die Stückzahlen zu erhöhen.

Scleromystax macropterus Männchen

Quellen:

*(Milton Cezar Ribeiro et al.: The Brazilian Atlantic Forest: How much is left, and how is the remaining forest distributed? Implications for conservation. In: Biological Conservation. Band 142 (6), 2009, S. 1141–1153, doi:10.1016/j.biocon.2009.02.021).

** https://www.icmbio.gov.br/portal/images/stories/biodiversidade/fauna-brasileira/avaliacao-do-risco/PORTARIA_N%c2%ba_445_DE_17_DE_DEZEMBRO_DE_2014.pdf (Link vom 26.01.2022)


Projektleiter: Rob McLure (USA)   Email: rcmclure@gmail.com

stv. Projektleiter: Roman Lechner (AUT)

Projektteilnehmer
Henrik van Bennekom (NLD)    Sven Brunke (GER)    Manuel Harringer (AUT) 
Jürgen Janisch (AUT)    Dirk Jansen (GER)    Kasi Mátyás (HUN)     Roman Lechner (AUT) 
Rob McLure (USA)    Guido Reiter (AUT)   Ronny Stavenow (AUT)    Astrid Thomas (CHE)    Anne Zierold (GER) 

Projekt-Email: contact_scleromystax@conservation.oevvoe.org

Projektpartner:

Aquarium Berlin     Zoo Leipzig

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