(Er)Haltung von Scleromystax prionotos im Daueransatz
Gespeichert von erik.schiller am 25. August 2019 - 12:14
Erfahrungsbericht vom Projektmitglied Torsten Friedrich
Durch Zufall kam ich durch die Teilnahme am ÖVVÖ-Erhaltungszuchtprojekt ‚Mata Atlantica‘ zu einer neuen Erkenntnis bei der Vermehrung. Irgendwann schwamm im Artbecken ein kleiner Scleromystax prionotos. Ich hatte schon öfters über Daueransätze für „faule“ Aquarianer gelesen, doch bei Welsen hatte ich es auch noch nie so ausprobiert. Über die Laichpause meiner Fische überlegte ich mir, wie das Becken, erst 112l, jetzt 160l, entsprechend umzugestalten wäre. Ich erhöhte die Anzahl der Versteckplätze und nur noch im mittleren Beckenbereich gab es einen sandigen Untergrund. Alle anderen Stellen waren mit Waschkies 16-32 mm in mehreren Lagen aufgefüllt. Dort halten sich die Scleromystax prionotos am liebsten auf.
Meine Fische fingen im Spätsommer wieder mit dem Laichen an, allerdings wie immer, nur wenige Eier und davon verpilzten dann auch die meisten. Ich entnahm weiterhin den Laich den ich entdecken konnte, immer in der Annahme, doch nicht alles zu entdecken. Dem war auch so, denn ich entdeckte bald darauf kleine Fische im Zuchtbecken. Leider beging ich dann den Fehler, diese Jungen herauszufangen und in ein Extrabecken zu setzen. Dort starben mir diese Tiere einige Wochen später. Ab da wurde ich etwas ignorant und verringerte auch aus externen Gründen meine Bemühungen etwas. Wasserwechsel gab es nur noch 1 Mal pro Woche, Fütterung aber weiterhin ausreichend mit Tabs und Frostfutter. Auch die Strömung wurde verringert. Trotzdem laichten die Fische relativ regelmäßig ab, aber ich beließ den Laich nun komplett im Becken, gefunden hätte ich sowieso nicht alles.
Die meisten Eier entdeckte ich immer im groben Kies und manchmal auch an einer Aquarienscheibe. Die Welse stellten ihrem Laich offensichtlich auch nicht wirklich nach, denn man konnte gut die Entwicklung der Eier verfolgen, trotzdem das immer mal ein Fisch „vorbeikam“. Nach 3-4 Tagen waren die meisten Eier verschwunden, allerdings konnte man, bei längerer Betrachtungszeit und guten Augen, immer wieder kleine Jungfische im Kiesstreifen entdecken. Auch wenn pro Laichgang nur 1-3 Fische aufkommen, ist das über die Zeit betrachtet eine relativ einfache Variante, eine bedrohte Art ohne viel Aufwand zu vermehren und man kann sicher sein, dass diese Tiere dann auch robust sind. Auch ist es ein schöner Anblick, wenn ein gemischter Schwarm dieser Tiere durch das Becken zieht, von klein bis groß. Eventuell konnte ich hierdurch einen Anreiz geben, es doch einfach auf diese Art und Weise mit der Vermehrung zu versuchen und so an dem Arterhaltungsprojekt teilzunehmen?
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