Moliwe River

Moliwe River

Der Ort und der gleichnamige Fluß "Moliwe" liegen im Süd-Westen Kameruns (4° 03' 59" N; 9° 14' 48" E). Der Fluss kreuzt die Straße von Victoria nach Kumba zwischen den Orten Moliwe und Mile 4 und wird als 80 cm tiefes und bis vier Meter breites Gewässer beschrieben (LINKE & STAECK 2002).
In der genannten Literatur werden die folgenden Wasserwerte für den Fluss angegeben: weiches Wasser (ca. 130 µS/cm; 4° GH, 3° KH) und einen leicht alkalischen pH-Wert von 7,6 mit einer Temperatur von 26°C (LINKE & STAECK, 2002).

Fluss Molive gesäumt mit Ölpalmen

Während LINKE & STAECK (2002) die umgebende Landschaft mit "Plantagen und sekundären Waldgebieten" beschreiben, stellt LUCANUS (2008) den Fluss als beschatteten Urwaldbach mit größeren, schattenspendenden Bäumen dar. Bei der letzteren Beschreibung muss es sich um höher gelegene Abschnitte handeln, da eigene Beobachtungen (FISCHER & SEIDEL, 2009) in Nähe der o.g. Straße lediglich Plantagengebiet erkennen ließen und das Ufer niedrigen Graswuchs zeigte. Ein Waldgebiet oder gar größere Bäume fehlten gänzlich. Messungen des klaren und farblosen Wassers ergaben 2008 einen pH von 8,0, einen Leitwert von 222 µS/cm und eine Temperatur von 26,5°C. Die Strömung im flachen Wasser dieses Flussabschnitts (ca. 50 cm) war stark und ließ kein Absetzen von Sedimenten auf Steinen und Pflanzen zu.

Pelvicachromis kribensis "Moliwe" (Weibchen)

Aufgrund der unterschiedlich starken Strömungen konnten zwei deutlich abzugrenzende Fisch-Gemeinschaften erkannt werden: in der Flussmitte Benitochromis nigrodorsalis, Procatopus similis und drei Barbus-Arten (B. callipterus, B. camptacanthus, B. thysii), im Bereich der Ufervegetation dagegen Pelvicachromis kribensis "Moliwe", Epiplatys infrafasciatus rathkei und Chromaphyosemion splendopleure. Eine Großarmgarnele (Macrobrachium sp.) war in beiden Bereichen zu finden.

Fluss Molive

Die unterschiedlichen Beschreibungen der umgebenden Landschaft lassen einen massiven Wandel erkennen. Der ursprüngliche Primärwald ist nur noch in den oberen Bereichen zu finden. Selbst die sekundären Waldgebiete sind Ölpalmen-Plantagen gewichen, die zusehends mehr Raum einnehmen. Das Gebiet um den Mount Cameroon ist teilweise großräumig mit Monokulturen der Palmöl-Palmen bedeckt. Uwe Werner (mündl. Mitteilung von 2017) berichtet von mittlerweile trübem Wasser und flächendeckendem Algenbewuchs im Fluss Moliwe. Beides ein typisches Anzeichen für ein nährstoffbelastetes (eutrophiertes) Gewässer. Ursache ist der fehlende angrenzende, dichte Bewuchs mit ursprünglichen Pflanzen, deren Wurzeln Bodenerosion und damit das Einbringen von Nährstoffen verhindern. Die angrenzenden Monokulturen bedürfen einer intensiven Pflege, bei der vermutlich auch Pestizide zum Einsatz kommen. Diese stören wiederum den biologischen Haushalt oder wirken gar tödlich auf Mikroorganismen, die den Ursprung der Nahrungskette in einem Gewässer bilden. Gleichzeitig steigt in den betroffenen Gewässern die Konzentration von Cyanobakterien, dies führt zu einem gestörten Sauerstoffhaushalt und hat erhebliche negative Folgen für Zooplankton und Fische. In Folge kommt es zu einem Rückgang der biologischen Vielfalt.

 Chromaphyosemion splendopleure Moliwe (Männchen)


Projektleiter: N.N   Email: 

Projektteilnehmer
Klimahaus Bremerhaven (D)    Krisztián Barna (HU)    Lutz Fischer (D)    Tamás Gergácz (HU)  
Jens Helemann (D)    Kossuth Lajos Gimnázium Goodeid Projekt (HU)    Zsolt Németh (HU) 
Zoo Aquarium Berlin (D)    Zoo Leipzig (D)    Tropicarium-Oceanárium Budapest (HU)  
Zoltán Tunner (HU)    László Sárközi (HU) 

Projekt-Email: moliwe@oevvoe.org

Projektpartner

Klimahaus Bremerhaven    Tropicarium Budapest

Aquarium Berlin     Zoo Leipzig   KLG Goodeid Project

 

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