Aktueller Stand / Suche nach neuen Projektmitgliedern

Für das Erhaltungszuchtprojekt „Moliwe River“ konnten wir nun bereits einige weitere Teilnehmer gewinnen. Neben dem Klimahaus Bremerhaven, dem Zoo Aquarium Berlin und dem Zoo Leipzig, nehmen nun bereits 2 weitere Personen bzw. Institutionen teil. U.a. hat sich Mag. Dr. Anton Lamboj von der Universität Wien der Cichliden-Arten Benitochromis nigrodorsalis und Pelvicachromis kribensis aus dem Moliwe angenommen. Herrn Dr. Lamboj ist die Lage am Moliwe schon seit 1993 bekannt und er bestätigt, dass sich die Verhältnisse seitdem extrem und stetig verschlechtern. Herr Dr. Lamboj ist innerhalb der ÖVVÖ-Erhaltungszuchtprojekte bereits für das Limbochromis Conservation Project zuständig und wir freuen uns, ihn auch für unser Projekt gewonnen zu haben. Ein weiterer im Bunde ist Stefan Inselmann. Privat hat er eine große Bandbreite an westafrikanischen Arten in Pflege und Zucht. Stefan Inselmann nimmt sich der Art Pelvicachromis kribensisund der Barben Art Enteromius (Barbus) callipterus an. Letzteres freut insbesondere deshalb, da die westafrikanischen Barben Arten in der Aquaristik immer seltener werden.

Damit sind nun weit über 200 Pelvicachromis kribensis „Moliwe“ und jeweils über 100 Benitochromis nigrodorsalis und Enteromius callipterus im Bestand des Projektes! Damit scheinen zumindest die Buntbarsche des Moliwe im Bestand gesichert. Es werden dennoch weitere Mitstreiter für die Cichliden gesucht. Daher folgt voraussichtlich in der August-Ausgabe der DCG-Information (DCG = Deutsche Cichliden Gesellschaft e.V.) ein Aufruf zur Teilnahme am Projekt „Moliwe River“. Weniger zufriedenstellend sieht die Situation für die Barben aus. Für die Arten Enteromius callipterus,  E. camptacanthus und E. thysii werden dringend Paten bzw. Artkoordinatoren gesucht. Zu diesem Zweck wird es einen weiteren Aufruf in der IG BSSW e.V. (Internationale Gemeinschaft Barben Salmler Schmerlen Welse), einer Nachfolgeorganisation zum VDA-Arbeitskreis „BSSW“, geben. Wie bereits beschrieben: die afrikanischen Barben Arten wurden in den vergangenen Jahrzehnten in der Aquaristik zusehends durch asiatische Arten abgelöst. Für die verhältnismäßig großen und weniger farbigen Enteromius spp. finden sich so gut wie keine Interessenten. Weniger kritisch ist die Situation für die Killifische. Obwohl die betreffenden Arten in der Aquaristik zahlreich vertreten sind, konnte bisher dennoch kein erfolgreicher Kontakt hergestellt werden. Deshalb wird es voraussichtlich auch hier einen Artikel in der Vereinszeitschrift der Deutschen Killifisch Gemeinschaft (DKG) geben. Gesucht sind Pfleger für die Arten Procatopus similis, Epiplatys infrafasciatus rathkei und Chromaphyosemion splendopleure. Wichtig ist allerdings, dass die Stämme aus dem Moliwe stammen, denn die Arten sind in Kamerun teilweise weit verbreitet; unterscheiden sich aber entsprechend der Lokalität!

Aktuell wurde das Erhaltungszuchtprojekt „Moliwe River“ im Norden Deutschlands auf dem Tag der Aquarianer am 15. Juni 2019 in Oldenburg vorgestellt. Da es in dieser Region ebenfalls einige sehr engagierte Killifisch-Freunde gibt, erhoffen wir uns weitere Teilnehmer.

Dr. Lutz Fischer